Scheidenblech eines Spatha von Eichstätten
Scheidenmundblech eines Spatha -Eichstätten bei Freiburg
(1. Hälfte/Mitte 6. Jahrhundert) Das Mundblech der
Scheide des zweischneidigen Langschwertes, die aus organischem
Material - Holz oder Leder - war und sich nicht erhalten hat, ist
unverziert, trägt aber eine Runeninschrift.
Die Inschrift enthält neben Zeichen des aus 24 Buchstaben
bestehenden älteren germanischen Alphabets, des sogenannten
älteren Futhark, zwei Christuszeichen (Zeichen 3 und 5). Unter den
ersten fünf Zeichen finden sich zwei weitere Symbolzeichen, A
für *A-nsuz (Wotan bzw. Odin) und I für *I-saz, bzw. I-esus. Im
zweiten Teil lässt sich die Buchstabenfolge erkennen:
M U
N T
W
I
W O
L Die Inschrift wurde deshalb
folgendermaßen gedeutet: "Unter dem Zeichen von Wotan und Jesus
soll mir mit dieser Waffe Schutz zuteil werden." Stimmt diese Lesung,
so versicherte man sich des Wohlwollens der heidnischen wie der
christlichen Gottheit.