Bügelfibel von Hüfingen
Beim
Nachrestaurieren einer bereits 1976 geborgenen, silbernen, vergoldeten
5-Knopf-Bügelfibel von 7,9 cm Länge vom einem
Gräberfeld in Hüfingen kamen auf der Fußplatte
zwei Runen zum
Vorschein.
Daraufhin wurden Silikonabgüsse der runentragenden
Partie nach Düsseldorf geschickt.
Es
handelt sich zum einen um die 13,5 mm hohe, rechtsläufige Rune b
– in der für die Runeninschriften der Alemannia typischen
Form mit zwei weit voneinander distanzierten Winkeln – und zum
anderen um die Rune i, die der b-Rune im Abstand von 7 mm von deren
Stab aus gemessen folgt. Ob die Zeichen zusammen zu lesen oder einzeln
stehend zu sehen sind,konnte nicht geklaert werden. Sprachlich ergeben
sie kein sinnvolles Wort. Da über Abkürzungen oder gar
Nameninitialen zu wenig bekannt ist, scheiden dergleichen
Möglichkeiten vorerst aus. Das Frauengrab bietet ein
"hochkarätiges Inventar", zu dem u.a. neben dem
Bügelfibelpaar ein Paar weitere Fibeln, eine Zierscheibe,
Perlenhalskette und ein Glasbecher gehören. Ein erster
Datierungsvorschlag besagt "ca. Mitte 6. Jahrhundert, evtl. auch etwas
früher, Zeit der Grablegung frühestens ca. 570 n. Chr.".